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CTH 390

Citatio: F. Fuscagni (ed.), hethiter.net/: CTH 390 (TX 20.03.2017, TRde 20.03.2017)



§ 44
243
--
243
A1
243
C1+2
Rs. (III) 3'/Rs. III 14' [ _ _ _ -a]n UZUḫu-u-pal-li59 la-a-ú
244
--
244
A1
Rs. III 20'(54) na-an šu-up-pa-uš Rs. III 21'(55) te-ta-nu-uš la-a-ú-un
244
C1+2
Rs. (III) 3'/Rs. III 14' na-an UZUšu-up-pa-u[š] [] Rs. (III) 4'/Rs. III 15' [ _ _ _ ]
245
--
245
A1
245
C1+2
Rs. (III) 4'/Rs. III 15' [n]a-an GEŠTU-ŠU la-a-ú
246
--
246
A1
Rs. III 22'(56) UZUti-i-ti-ta-an la-a-ú-un
246
C1+2
Rs. (III) 4'/Rs. III 15' UZUti-i-ti-ta-an la-a-ú
247
--
247
A1
Rs. III 22'(56) na-an UZUKA×U-ŠU KI.MIN
247
C1+2
Rs. (III) 4'/Rs. III 15' n[a- _ _ _ _ ] Rs. (III) 5'/Rs. III 16' [ _ _ _ ]
248
--
248
A1
Rs. III 23'(57) na-an UZUEME-ŠU KI.MIN
248
C1+2
Rs. (III) 5'/Rs. III 16' na-an EME-ŠÚ la-a-ú
249
--
249
A1
249
C1+2
§ 44
243 -- Oben soll sie es hinsichtlich des Schädels lösen,
244 -- sie soll es hinsichtlich der reinen Haare lösen,
245 -- sie soll es hinsichtlich seiner Ohren lösen,
246 -- sie soll es hinsichtlich der Nase lösen,
247 -- sie soll es hinsichtlich seines Mundes lösen,
248 -- sie soll es hinsichtlich seiner Zunge lösen,
249 -- sie soll es hinsichtlich der Speiseröhre lösen.“
Besonders interessant ist, dass die zwei Exemplare ab hier unterschiedliche Verbalformen zeigen. In A. mit der 1. Prs. Sg. Ind. lāun spricht die Alte Frau und vermutlich antwortet sie der Göttin Nintu, die in kolon 225 zu sprechen beginnt. Dagegen ist in C. mit der 3. Prs. Sg. Imp. lāu dieselbe Form der vorigen Zeilen beibehalten, wobei die Göttin Nintu weiterspricht. Deshalb hat man den Eindruck, dass C. die richtige Version wiedergibt. Ferner muss man bedenken, dass auch in der inhaltlich ähnlichen Beschwörung der Zungen (vgl. kola 156ff.) die Alte Frau nie in der ersten Person spricht. Es bleibt unklar, warum diese zwei unterschiedlichen Verbalformen vorkommen. In diesem Fall kann man nicht von einem Schreiberfehler sprechen, sondern eher von zwei unterschiedlichen Versionen des Rituals.
Diese Graphie von šer + an ist nur noch in dem mh. Festritualfragment KBo 9.140 Rs. III 12 (CTH 616.2) belegt.
Das Vorkommen des luwischen Lehnwortes UZUḫapalli in C. gegen die hethitische Form UZUhapallaš in A. ist zu bemerken.

Editio ultima: Textus 20.03.2017; Traductionis 20.03.2017